Das entspannte Palomino
Von Cartagena fahren wir mit MarSol für 40.000 COP (ca. 12 €) 5 Stunden nach Santa Marta und verbringen dort 2 Nächte. Santa Marta steht ganz klar im Schatten von Cartagena, ist aber eine der ältesten Städte des Kontinents. Wir sind zwar direkt am Meer, aber der Strand lädt direkt neben dem Hafen nicht unbedingt zum Sonnenbaden ein, man kann gut essen und trinken, aber ansonsten kann man diese Stadt getrost auslassen. Ich rufe morgens noch bei unserer zukünftigen Unterkunft an und gehe mit dem Besitzer die Fernsehkanäle durch, um bloß sicherzustellen, dass Fox Sports dabei ist, damit wir das erste Europapokalspiel des Effezehs seit 25 Jahren gucken können ?
Von Santa Marta geht es dann mit dem öffentlichen Bus für 8.000 COP (ca. 2,50 €) innerhalb von 2 Stunden vorbei an unzähligen Bananenplantagen und schönen Ausblicken auf das türkisfarbende Meer in das kleine Örtchen Palomino.
Palomino an sich ist eine aufstrebende Stadt, es gibt zwar noch keinen Geldautomaten, viele Unterkünfte befinden sich gerade im Aufbau und die Straße zum Strand steht meistens halb unter Wasser, aber man merkt, dass diese Stadt in ein paar Jahren bestimmt auf keiner Backpackerroute mehr fehlen wird.
Abends findet man am Strand viele Bars mit Liegestühlen, Hängematten und Fackeln im Sand. Und am Wochenende geht hier ganz schön die Luzi! Die Kolumbianer selber lieben es dabei wohl sich von fetten Boxen mit unglaublichen Dezibel mit viel Alkohol berauschen zu lassen. Teilweise versteht man sein eigenes Wort nicht, und auf der Hauptstraße versuchen sich die Bars mit den Lautsprechern gegenseitig zu übertönen. Am besten finde ich dabei in unsere Nachbarschaft einen Typen, der in einem „Haus“ ohne Fenster und Türen lebt, aber am Samstag seine überdimensionalen Musikboxen auf die Straße stellt, die ihm bei weitem überragen, und sich dann mit der gesamten Familie davor zu setzen und sich von über 100 Dezibel bedrönen zu lassen 😀
Wir mieten uns in das nette und ruhige Hostel Media Luna (23€/ Nacht) ein, welches schöne Bungalows und ein tollen Garten hat mit unzähligen Kolibris, Bananenstauden sowie Hunde, Katzen und der Schildkröte Cielo aka George. Einziges Manko ist, dass es etwas weit vom Meer entfernt ist (ca. 20 min zu Fuß; aber dafür ist es ruhig), dass es kein Internet gibt (das soll gut für die Entspannung sein) und der Strom ab und zu ausfällt (noch mehr Entspannung), dafür ist es aber nur halb so teuer wie die Hostel in Strandnähe. Außerdem sind die Besitzer einfach super nett und tiefenentspannt.
Überhaupt ticken die Uhren hier etwas anders, vor allem wegen der Hitze. Neben Jose, dem Manager, der sich wirklich in Zeitlupe bewegt, sind auch die Tiere die meiste Zeit am faulenzen, und schlafen geschätzte 23 Stunden am Tag. Das überträgt sich dann auch irgendwann auf uns 🙂
Pünktlich um 14:00 Uhr sitzen wir mit einer Flasche eisgekühltem Cerveza vor dem Fernseher im Gemeinschaftsraum, und… es passiert nichts… die anderen Spiele werden auf den anderen Sendern übertragen, aber der FC fängt nicht an, sondern es werden irgendwelche alten Szenen von argentinischen Spielen gezeigt. Wir bekommen die Krise! Können ohne Internet nicht nachschauen, was los ist. Aber nach einer Stunde geduldigem Warten kommt dann endlich das Arsenal Stadion ins Bild ? Das 2. Bier wird aufgemacht und schon nach kurzer Zeit sind wir schwer am Jubeln, eine schweißtreibende Angelegenheit bei über 30 Grad ?, und dann schießt auch noch ein Kolumbianer ein wunderschönes Tor. Den Rest der Story ersparen wir uns.
Abends entdecke ich in unserem Zimmer, die größte Spinne, die ich je in meinem Leben gesehen habe, nur um am darauf folgenden Tag wiederum die größte Spinne, die ich je gesehen habe, in der Küche zu entdecken, die nochmal so groß ist… da huschen wir Nachts besser schnell unter unser Moskitonetz und machen die Augen zu 😀
Ansonsten machen wir das, was man im Urlaub so macht. Wir gehen zum Strand (oder lassen uns von einem Motorrad runter fahren), legen uns in den Schatten der Palmen und schwimmen im Meer, allerdings das nur ansatzweise, da es aufgrund der Strömungen sehr gefährlich sein soll.
Die Sonnenuntergänge sind sehr schön, wenn sie denn stattfinden, oft kommt es am Abend zu schweren Gewittern und heftigem Regen, aber in der Hängematte ist das gut aushaltbar 🙂 Da sieht es auf der einen Seite so aus…
…und schaut man hinter sich, dann so:
Bei Kosten für eine Dose Bier von 0,80€ oder für einen tropischen Cocktail von 2,00€, die einem auch noch eisgekühlt zum Handtuch gebracht werden oder man in einer Strandbar genießt, stellt sich natürlich die Frage, warum man hier eigentlich wieder weg sollte ? Daher bleiben wir auch 2 Wochen.
Nochmal danke an Jose und Juan Carlo in unserem Hostel Media Luna für die großartige Zeit und wunderbare Gastfreundlichkeit!
Ausflug in den Tayrona Nationalpark
Natürlich machen wir auch einen Ausflug zum 15.000 Hektar großen Tayrona Nationalpark, und schauen uns hier vor allem die wunderschönen Strände an, die oft von Findlingen gesäumt sind. Es sieht so aus, als hätte dieser ein Riese in die Landschaft und ins Meer gestampft. Im Hintergrund liegen die schneebedeckten Gipfeln der Sierra Nevada, eines der höchsten Küstengebirge der Welt.
Um dort hinzugelangen, nehmen wir mal wieder den Bus von Palomino und fahren ca. 1 Stunde am Meer entlang zum Eingang. Hier müssen wir erstmal 48.000 COP pp (ca. 14 €) blechen, was für kolumbianische Verhältnisse recht viel erscheint. Dann nehmen wir einen Minibus, der uns zur Ausgangsstelle für unsere Wanderung zu verschiedenen Stränden führt. Es geht durch tiefen Regenwald über Stock und Stein, Schlamm und Flüsse…
…zu unserem Ziel Playa Arenilla, welcher zwischen Playa Arrecife und Playa La Piscina liegt, wo man schwimmen darf und nicht sooo viele Leute sind.
Hier verbringen wir ein paar Stunden bevor es den gleichen Weg wieder zurück sind. Abends fallen wir erschöpft ins Bett, selten haben wir an einem Tag so viel geschwitzt, aber es hat sich gelohnt 🙂
In Costeno direkt am Strand
Zwischendurch gönnen wir uns noch 2 Nächte direkt am Strand in dem abgelegenen Abschnitt Costeno. Wir lassen uns dafür vom Busfahrer einfach an einer „Haltestelle“ rausschmeißen, und nehmen von dort wiederum das hier sehr beliebte Transportmittel Mototaxi. Wer sich fragt, wie man das mit unseren Koffern bewerkstelligt, bitteschön:
In unserem Hostel haben wir ein eigenes Bungalow mit Blick aufs Meer, vor allem nachts wunderschön mit dem Rauschen des Meeres einzuschlafen.
Außerdem gibt es unzähligen Palmen, die vom Hostel eigentlich von Kokosnüssen befreit werden müssten, denn wie das Warnschild unten wiedergibt, ist das gar nicht mal so ungefährlich… wenn einem eine dicke Kokusnuss aus 20 m auf den Kopf fällt, dann aber Gute Nacht 😉
Die Karibikküste Kolumbiens ist wunderschön und es ist sehr zu empfehlen dieser (sowie dem ganzen Land) einen Besuch abzustatten 🙂
Sind das tolle Bilder !!!! Ma
Leute, komme gerade erst zum Lesen. 2 Wochen Kolumbien Karibik täten mal gut :-).
Das ist ja wirklich traumhaft 🙂 Wäre mal eine Reise wert! Ihr bringt ja sicher Visitenkarten von allen tollen Unterkünften mit :-).
Weiterhin viel Spaß und gute Erholung 🙂