Unsere 3 ½ wöchige USA-Reise ist ein Abenteuer und ein verrückter Trip quer durch das Land 🙂 Aber fangen wir vorne an, einer unser neuen Lieblingsstädte heißt Chicago!

Immigration in die USA

Aber erst einmal müssen wir durch die Immigration, wovor wir aus verschiedenen Gründen schon ein wenig Bammel haben. Zum einen haben wir noch die Einreise nach Kolumbien in den Knochen, zum anderen ist eine Einreise in die USA wegen unseren Weiterflügen kompliziert.

Warum? Weil wir nach Mexiko weiterfliegen und von dort nach Deutschland. Wo ist das Problem? Das würde ich auch gerne wissen, aber auf der Seite des Auswärtigen Amt steht: „…die Reise darf nicht in Mexiko enden“. Was soll das bedeuten? Keine Ahnung, es gibt keine weitere Erläuterung. Also fange ich an in Foren nachzufragen, alle sagen kein Problem, aber das reicht uns nicht. Also ruft Tina bei der amerikanischen Botschaft in Berlin an. Nach dem erst unbedingt alle Personalien aufgenommen werden müssen, sagt die Dame, sie könnte uns bei diesem Problem auch nicht weiterhelfen, also rufe ich einfach mal beim Konsulat in Frankfurt an, die Dame hier meint, tja, dann müssen wir halt ein offizielles Visum beantragen, das sind halt die Regeln, ich rufe darauf wieder in der Botschaft in Berlin an, der Typ meint, das wäre eine gute Frage und das wüsste er auch nicht so genau, gibt mir eine Nummer in den USA, die ich dazu befragen soll. Da rufe ich an, der Typ meint, das wäre kein Problem, ich frage nochmal nach, nein, kein Problem… Sind wir hier bei Asterix & Obelix und müssen den Passierschein A38 bekommen oder was? Egal wir verlassen uns jetzt einfach auf die Aussage der Amerikaner und hoffen das alles gut geht.

Der Check-In bei der Airline Spirit dauert dann auch ganze 20 Minuten, alles wird akribisch überprüft, aber alles gut und wir dürfen an Bord. Wir fliegen über Fort Lauderdale und können im Anflug Miami sehen, ich muss direkt an meine Oma denken, die so oft von ihrer großen Reise nach Miami erzählt hat, zu ihrer Zeit etwas ganz Besonderes, heute viel einfacher und günstiger, Wahnsinn!

Angekommen bei unserem Zwischenstopp in Fort Lauderdale erwartet uns ein großes Chaos, viele Menschen und eine langsame Immigrationsbehörde, es dauert an die 2 Stunden. Ab und zu sehen wir, wie Leute nicht immigrieren dürfen und in einen anderen Raum kommen. Der Typ hinter uns meint, das hätte er auch schon mal durchmachen müssen, die stellen einem dann wiederholt unsinnige Fragen… Wir haben „Glück“ und es wird nur gefragt, wie lange wir bleiben, Stempel und fertig.

Ankommen in einer unserer neuen Lieblingsstädte

In Chicago kommen wir erst um Mitternacht an, nehmen dann ein Taxi, da wir einfach zu müde für irgendwelche öffentlichen Transportmittel mitten in der Nacht in einer fremden Stadt sind. Uuuh, und es ist verdammt kalt hier. Wir kommen also gegen 1 Uhr nachts an. Die Tür ist nur angelehnt, wir entdecken aber direkt das Schlafsofa und Gute Nacht!

Am nächsten Morgen wachen wir auf und freuen uns über die grandiose Aussicht vom 18. Stock auf den Lincoln Park und den Lake Michigan, einfach genial!

Wir wohnen bei Jan & Ulli. Jan ist einer der besten Freunde meines Bruders, ein mega Fastelovendsjeck und großer FC Fan, genau unser Niveau und wir kennen uns natürlich auch schon seit der Kindheit. Außerdem sind neben meinen Eltern auch Tinas Onkel und Tante gute Freunde von Jans Eltern, die Welt ist eben doch klein ? Und wir lernen auch endlich seine Freundin Ulli aus Österreich kennen ?

Für Tina ist es der erste Besuch in den Vereinigten Staaten, ich bin sehr gespannt wie es ihr gefällt, aber so viel vorab, fette Burger und übergroße schmackhafte Peanutbutter-Banana-Chocolate Milkshakes haben noch jeden überzeugt 😀

Nach dem Frühstück besuchen wir den Zoo im Lincoln Park, der umsonst ist und in dem es einige interessante Tiere zu sehen gibt, wir beobachten einen Löwenkampf und schlendern durch die Gegend.

Nachmittags schwingen wir uns auf die öffentlichen Fahrräder für die uns Jan & Ulli einen Chip gegeben haben. Die Fahrräder benutzen wir in den nächsten Tagen immer wieder, ein super Fortbewegungsmittel, in der ganzen Stadt sind Stationen verteilt, bei denen man die Bikes abstellen und abholen kann, die erste halbe Stunde ist immer umsonst. Wir fahren Richtung Innenstadt am Michigan Lake vorbei, es ist allerdings sehr windig, so dass wir kaum vorankommen, daher machen wir eine kleine Pause und kehren dann mit Rückenwind zurück.

Wir gehen dann erst mal in den gebäudeeigenen Whirlpool, um uns wieder aufzuwärmen. Diesen „Hot Tub“ verwenden wir fast täglich, bei den Außentemperaturen genau das Richtige ?

Abends gehen wir dann mit unseren Gastgebern Tacos essen und Margaritas trinken. Es ist ein absoluter Genuss, endlich wieder alles essen und trinken zu können ohne über hygienische Verhältnisse, ungeschältes Obst und Gemüse nachzudenken.

An Tag 3 besuchen wir unser „Neighbourhood“, die Gegend um die Armitage Road herum, es gibt überall schöne Lädchen und Restaurants, viele Wohnhäuser sind für das anstehende Halloween geschmückt, teilweise aufwendig ?

Abends geht es dann mit Jan & Ulli zu ihrem regelmäßigen Kickball, eine Art Baseball bzw. Softball, bei dem man aber einen größeren Gummiball schießt statt einen kleinen Baseball schlägt.

Es gibt Bierchen und ist recht lustig, allerdings auch eiskalt, vor allem wenn man nur zuschaut und sich nicht bewegt. Daher gehen wir nach einer Stunde nach Hause (erst mal Whirlpool ?). Die 2 kommen erst spät nach Hause, da wir noch nichts Richtiges gegessen haben, bestellen wir Chicago Style Pizza ?, genannt „Deepdish Pizzai“. Diese Pizza wird in einer Art Kuchenform gebacken und ist entsprechend hoch, das dauert natürlich. Daher wird es dann eher ein Mitternachtssnack und danach gehen wir alle satt und zufrieden schlafen.

Unsere erste echte Halloween Party

Samstags weckt mich Jan früh morgens um halb sieben und wir schwingen uns auf die Fahrräder. Wir fahren durch leere Straßen, wobei Jan noch viel zeigt und erklärt, vor allem was im Sommer so geht mit vielen Straßenfesten, den ganzen Bars, Rooftoops, Barbecues usw. Dies ist etwas was wir in den kommenden Wochen immer wieder hören, vor allem hier in Chicago und auch in Seattle, der Satz „in the summertime…“ fällt sehr oft, wir sind für gutes Wetter und viele Outdoor-Aktivitäten ein wenig spät dran. Wir erreichen unser Ziel nach einer halben Stunde. Die Sportsbar ist um diese Zeit schon vollgepackt mit englischen Liverpool, Celtic und Manchester Fans. Wir bekommen aber auch einen Bildschirm zugewiesen und dürfen mit dem gerade erst gegründeten Chicago FC Fanclub zumindest wieder mal eine Halbzeit Spaß haben.

Danach sammeln wir Tina ein und gehen erst mal auf den Green Market, der im Lincoln Park stattfindet. Tina probiert ihren ersten grilled cheese mit leckerem Käse aus Wisconsin.

Danach wird eingekauft für die anstehende Halloween-Party, die nachmittags beginnen soll. Wir fahren in einen überdimensionalen Supermarkt, wo es gefühlt einfach alles gibt, und in einen überdimensionalen Getränkemarkt, wo es auch einfach alles gibt, unter anderem verschiedenen Sorten Kölsch.

Nachmitttags geht es dann los. Es klingelt an der Tür und uns kommt ein Haufen Tiere entgegen. Wir watschelnde Pinguine begrüßen alle und begeben uns ans Bier, Bowle und Schnaps (Fireball) trinken.

Natürlich darf oranges Essen nicht fehlen, wie Cheeseballs und Süßigkeiten. Jan und ich streuen ab und zu ein paar Karnevalshits ein und die Party entwickelt sich mit zunehmendem Pegel. Dann geht es abrupt in ein weiteres Appartement im Komplex, in dem alles abgedunkelt ist und die Feierei weitergeht.

Daraufhin geht es durch die Straßen mit unserem Zoo in verschiedene Bars bis wir in einer weiteren Wohnung landen, die dann doch sehr an eine typischen amerikanische Party erinnert. Mit Peperoni Pizza, Beerpong und lustigen Gesprächen.

Was für ein lustiger Tag, der dann gar nicht so spät zu Ende geht. Jan und ich hören noch ein paar Karnevalslieder zu Hause und trinken ein letztes Bierchen (glaube ich zumindest ?).

Downtown und einzigartige Aussichten

Sonntags gibt es erst mal ein großes Hangover Frühstück, das beste und größte der ganzen Reise.

Da es ein sehr sonniger Tag werden soll, fahren Tina und ich mit dem Bus Richtung Downtown. Wir steigen an der Michigan Street aus, die mit hochklassigen Läden gesäumt ist, bummeln ein wenig durch diese lebhafte und beeindruckende Stadt.

Wir enden am Millennium Park, wo unter anderem die große Bohne (Bean) liegt.

Wir holen uns Fahrräder und fahren runter zum Wasser, wo wir eine Fähre nehmen, die uns an der beeindruckenden Skyline zum Pier zurückführt.

Von hier schlendern wir mit köstlichen Cupcakes Richtung Hancock Tower, auf dem es eine Skybar geben soll und tolle Aussichten. Man muss schon etwas (gerade jetzt in der Dämmerung) anstehen um in den Signature Room im 96. Stock zu gelangen. Aber wir schaffen es noch rechtzeitig und haben die Möglichkeit eine grandiose Aussicht auf die Stadt zu genießen.

Mit dem günstigsten Getränk, einer Cola für 6$ verbringen wir hier noch bis es ganz dunkel ist und die Stadt von tausenden Lichtern erleuchtet wird.

Montags treffen wir uns mit Jan zum Lunch in Downtown, ganz in der Nähe seiner Arbeit.

Danach streifen wir noch ein wenig durch die Stadt und besuchen zum Beispiel dem Trump Tower…

Danach schlendern wir noch ein wenig durch die Nachbarstadt Nähe Clark Street. Abends geht es dann ins Twin Anchors, um die besten Rippchen der Stadt zu verköstigen. Wir kriegen klare Anweisungen, was wie zu bestellen ist ? es müssen unbedingt die Rippchen mit der Prohibition Sauce sein mit einer extra Portion. Es sind die besten Rippchen unseres Lebens, das Fleisch fällt nur so vom Knochen, die Barbecue Sause ist grandios und mit einer guten Schärfe versehen.

Am vorletzten Tag in dieser schönen Stadt besuchen wir noch die Milwaukee Street und den Wicker Park, besuchen einen amerikanischen Aldi (Heimweh!) und lassen den Abend mit asiatischen Essen ausklingen. Und natürlich Baseball, die World Series (Meisterschaft) geht gerade zu Ende und die letzten Finalspiele stehen an. Generell was Sport angeht, ist Amerika natürlich einfach der Hammer, man kann täglich irgendwelche Spiele anschauen, vor allem natürlich Football, Baseball, Basketball und Eishockey.

Am letzten Tag machen wir uns dann auf mit Bahn & Bus Richtung Flughafen, um weiter nach L.A. zu fliegen, unser nächstes Ziel. Unser Fazit: eine tolle Stadt und Metropole, von der wir keine Vorstellung hatten, in der man mega viel machen kann (vor allem im Sommer) mit einem schönen See vor der Haustür, der aussieht wie ein Meer. Wir wollen auf jeden Fall nochmal wiederkommen! Vielen Dank an Jan & Ulli für die Unterkunft und diese unvergessliche Woche ?

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